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Alfred Bekker wurde am 27.9.1964 geboren, ist verheiratet und hat einen zwölfjährigen Sohn. Seit er das Alphabet beherrsche, ist er vom Geschichtenschreiben besessen. "Eine meiner ersten Geschichten, die ich mit 7 oder 8 Jahren zu Papier brachte, beginnt gleich damit, dass ein Mann aus dem Fenster fliegt", berichtet der Autor. "Keine Einleitung, kein überflüssiges Geschwafel sondern gleich zur Sache. Diese Vorliebe hat sich bis heute erhalten." Den ersten Roman, den er später auch an einen Verlag bringen konnte, verfasste er mit 14. "Welchem Genre soll man sich zuwenden, wenn man jung ist, schreiben will, aber naturgemäß noch wenig Lebenserfahrung hat? Die Fantasy ist ideal dafür. Warum jemand die Welt oder das Universum retten will, braucht nicht weiter psychologisch motiviert zu werden. Bei profaneren Dingen wie Mord oder Liebe merkt der Leser hingegen gleich, wenn der Autor keine Ahnung von dem hat, was er schreibt", so Bekker. Folglich schrieb er einen dicken Fantasy-Roman . Der Roman ist derzeit unter dem Titel AXTKRIEGER – DER NAMENLOSE (ISBN 3-931164-38-1 , Paperback, 228 S.,12,60 Euro, www.mgverlag.de) über den Buchhandel lieferbar. Unter seinem bürgerlichen Namen und mehreren Pseudonymen veröffentlichte Bekker zahlreiche Romane (Hardcover, Paperbacks, Taschenbücher und Hefte), die zum Teil auch in mehrere europäische Sprachen übersetzt wurden und Nachauflagen erlebten. Darüber hinaus publizierte er Kurzgeschichten und Erzählungen in Zeitungen, Zeitschriften, Illustrierten, Kalendern, Anthologien sowie im Rundfunk. Das Spektrum reichte dabei vom Feuilleton der renommierten Süddeutschen Zeitung über die Hörzu bis hin zu Kurz-Krimis in so gut wie allen gängigen Illustriertentiteln. Seine Science Fiction-Erzählung DAS MEER DER FINSTERNIS wurde für den Kurd Lasswitz-Preis nominiert.
Bekker verfasste inzwischen eine Reihe von Krimi-Taschenbüchern, darunter den mit sauerländischem Lokalkolorit angereicherten Roman DER KILLER WARTET...(Wartberg-Verlag, ISBN 3-86134-332-0) sowie den satirischen Krimi GNADENLOSE WÖLFE UND ANDERE NETTE LEUTE ( Bärenklau-Verlag / ISBN 3-89811-999-8, Neuauflage im Blitz-Verlag in Vorbereitung), in dem ein Autor von Heftromanen im Mittelpunkt steht.
Neu auf dem Markt ist der Thriller DER AUFTRAG - MORD IN BERLIN (Betzel-Verlag, ISBN 3-932069-09-9, www.betzelverlag.de), ein spekulativer Roman über eine Verschwörung in der Bundeshauptstadt.
Der Roman handelt von einem ehemaligen Fremdenlegionär, der mehr oder minder ziellos dahinlebt, sich mit Gelegenheitsgaunereien über Wasser hält und sich ansonsten von seiner Freundin aushalten lässt. Er führt eine chamäleonartige Existenz, lebt unter falschen Namen und wechselt die Identität wie das Hemd.
Eines Tages macht ihm ein Unbekannter ein ungeheuerliches Angebot: Er soll für eine hohe Summe einen russischen Nuklearwissenschaftler liquidieren, der im Begriff steht, von einem arabischen Land abgeworben zu werden. Der Ex-Legionär nimmt den Auftrag nach einigem Zögern schließlich an, aber noch bevor er ihn ausführen kann, gerät er in den Strudel von Ereignissen, die er selbst zu allerletzt kontrollieren kann. Ein Killer erwartet ihn, die Polizei sucht ihn wegen Mordes und der Unbekannte, der ihm den Mordauftrag gab, ist inzwischen selbst ermordet worden. Im Lauf der Ereignisse wird er dann selbst zum Gejagten, als er einer geheimnisvollen Organisation auf die Spur kommt, die Nuklearwissenschaftler der ehemaligen Sowjetunion liquidieren lässt, um zu verhindern, dass diese in die Dienste missliebiger Regimes in der Dritten Welt treten.
Eine abenteuerliche Odyssee beginnt, die schließlich im marokkanischen Tanger einem dramatischen Höhepunkt entgegenstrebt.
Im selben Verlag erschien kürzlich der Roman EINE KUGEL FÜR LORANT (ISBN 3-932069-12).
Privatdetektiv Lorant ermittelt in Ostfriesland. Dort ist das sogenannte Boßeln Volksport, ein Spiel, das mit Kugeln aus Holz oder Gummi auf der Straße gespielt wird. Aber ein Mörder legt diese Kugeln seinen Opfern bei. Als Lorant dem Killer zu Nahe kommt, soll er auch 'seine' Kugel bekommen... Ein Krimi voll norddeutschem Lokalkolorit, genauen Milieuschilderungen und skurrilem Humor. Daneben kommt die spannende Mördersuche natürlich auch nicht zu kurz.
Im Mittelpunkt steht der ehemalige Polizist Lorant, der sich als Privatdetektiv selbstständig machte, weil er die gleichgültige "Verwaltung des Verbrechens" nicht mehr ertragen konnte, nachdem seine Frau einem Verbrechen zum Opfer fiel. Und so beginnt Lorants Arbeit an einem Punkt, an dem die Polizei mit ihren Methoden längst aufgegeben hat. Lorant steht dabei natürlich kein umfangreicher erkennungsdienstlicher oder fahndungstechnischer Apparat zur Verfügung, sondern nur sein psychologisches Einfühlungsvermögen, sein Witz und seine Intelligenz.
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Alfred Bekker: Eine Kugel für Lorant, 2003 Betzel, Bluebook, Krimi, ISBN3-932069-12-9 TB, ca. 200 Seiten, € 11.80 Titelillustration von Xenia www.betzelverlag.de Lorant, ehemaliger Polizist und nun Privatermittler, wird von Bernhardine Sluiter engagiert. Die resolute Geschäftsfrau bezweifelt, dass der Tod ihres Mannes ein Segelunfall war. Schon bald stößt Lorant auf einige interessante Details, die von der lokalen Polizei übersehen oder als unwichtig erachtet wurden - und von Kommissar Steen hat er auch keinerlei Unterstützung in diesem Fall zu erwarten. Was Lorant am meisten irritiert, ist eine Boßelkugel. Was hat diese an Bord eines Segelschiffes zu suchen? Als weitere Leichen gefunden werden, bei denen ebenfalls eine solche Kugel liegt, ist für ihn klar, dass jemand eine Rechnung begleichen will. Doch was verbindet all die Toten, und wer steckt dahinter? Routiniert lässt Alfred Bekker, der schon eine Vielzahl Kurzgeschichten und Romane verfasst hat, seine Hauptfigur Lorant nach Spuren in einem verzwickten Serienmord suchen. Nach einigen Irrwegen setzt der Detektiv erwartungsgemäß das raffinierte Puzzle zusammen. Die Hinweise auf den wahren Täter fallen schon früh, sind jedoch als Nebensächlichkeiten getarnt, so dass der Leser mit Lorant rätselt und erst am Ende des Krimis durch die logische Auflösung zufrieden gestellt wird. An tatsächlich existierenden Orten in Norddeutschland agieren für die Gegend typische, schrullige Charaktere. Es gelingt dem Autor, mit diesen Figuren zu überzeugen und für viel Atmosphäre zu sorgen. Ein perfekt inszeniertes Verbrechen vor einer vertrauten Kulisse, die hervorragend geschildert ist, zieht sehr viel mehr in den Bann, als es ein Action-Reißer in einem exotisch-fremden Umfeld vermag. Die Beschreibungen sind anschaulich, die Dialoge realistisch. Es wird nur so viel an scheinbaren Belanglosigkeiten eingebaut, wie notwendig ist, um ein vertrautes Verhältnis zwischen dem Leser und den Figuren herzustellen bzw. eine lückenlose Handlungsfolge aufzubauen. Einige Sätze im lokalen Dialekt sorgen zusätzlich für die richtige Stimmung. "Eine Kugel für Lorant" ist ein unterhaltsamer, spannender Krimi, der im norddeutschen Milieu spielt und vom Anfang bis zum Ende fesselt. Einmal mehr zeigt der Betzel Verlag ein gutes Gespür bei der Auswahl seiner Autoren und beweist, dass lesenswerte Bücher nicht ausschließlich von populären angloamerikanischen Schreibern stammen müssen. Irene Salzmann
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Lüdenscheid. (sah) "Haben Sie schon mal jemanden getötet?" So fängt Alfred Bekkers Kriminalroman "Der Auftrag - Mord in Berlin" an, den der Autor am Dienstag bei einer Lesung im Rahmen der Krimi-Wochen in der Stadtbücherei vorstellte.
Die Geschichte beginnt, als die Hauptfigur des Buches, ein ehemaliger Fremdenlegionär, der sein Leben mehr schlecht als recht mit kleinen Gaunereien bestreitet, ein folgenschweres Angebot bekommt: Für eine halbe Millionen Schweizer Franken soll er einen russischen Nuklearwissenschaftler töten. Das Geld verleitet den Ex-Legionär zur Annahme des Jobs, doch noch vor seiner Ausführung muss der Mann selbst um sein Leben bangen...
Als wäre die Geschichte an sich nicht schon fesselnd genug, steigert Bekker die Spannung, indem er den Hauptcharakter aus der Ich-Perspektive erzählen lässt. Die damit geschaffene Nähe sorgt garantiert für eine erhöhte Herzfrequenz bei den Lesern und wird unterstützt durch eine metapherreiche, detailgetreue Darstellung der Situationen, Stimmungen und Charaktere. Der Autor schafft es, auf eine lebendige Art Hintergrundinformationen geschickt in die eigentliche Handlung einzuflechten, so dass sich während des Lesens ein abgerundetes Bild ergibt.
Dies gilt auch für den zweiten Krimi, "Eine Kugel für Lorant", der an diesem Abend auszugsweise vorgelesen wurde und durch einen Perspektivenwechsel zwischen Opfern, Täter und Ermittler brilliert. In diesem ersten Buch einer geplanten Reihe stellt Bekker einen Privatdetektiv vor, der sich auf ungelöste Morde spezialisiert hat. Sein erster Fall führt ihn nach Ostfriesland, wo ein Mörder neben seinen Opfern eine Boßel-Kugel hinterlässt. Diese Kugeln aus Holz oder Gummi gehören in Ostfriesland zum Volkssport, doch in diesem Fall deuten sie auf das Motiv des Täters hin...
Bekker gelingt es bei beiden Büchern, den Leser in der Geschichte gefangen zu halten. Gerade bei der Lesung war dies aufgrund der leicht rauen Stimme des Autors und seiner fesselnden Betonung der Fall. Der vierzigjährige Meinerzhagener zog die Zuhörer den ganzen Abend über in seinen Bann, der nur hin und wieder durch herzhaftes Lachen unterbrochen wurde. Denn neben dem typischen Schrecken und der Gänsehaut-Stimmung sieht Bekker vor allem die unfreiwillige Komik des Lebens als besonders wichtiges Krimi-Attribut an.
"Ich erzähle mir selber eine Geschichte"
Der Autor schrieb bereits mit 14 Jahren seinen ersten Roman, dem zahlreiche Veröffentlichungen diverser Genres, teilweise auch unter Pseudonym und in Übersetzungen, folgten. Während er schreibt, achtet er darauf, dass seine Schilderungen der Schauplätze und Hintergründe der Realität entsprechen, um Lebenswirklichkeit zu schaffen. Daher kann es passieren, dass er wie für "Lorant" ein halbes Jahr Material - beispielsweise aus der Lokalpresse - sammelt, für die Schreibarbeit aber nur vier Wochen benötigt.
"Ich erzähle mir selber eine Geschichte und bin gespannt wie es weiter geht - ich schreibe die Sachen, die ich selber gerne lesen würde", so Bekker. Wenn das Buch dann noch seiner Frau gefällt, kann nichts mehr schief gehen und sein Ziel ist erreicht: "echte" Krimileser und "normale" Bewohner der Region, in der die Geschichte spielt, gleichermaßen anzusprechen.
Westfälische Rundschau,19.02.2004
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