In den fünfziger Jahren waren die Silber-Kriminalromane die wohl innovativste Romanheftreihe überhaupt. Die Autoren wurden zu Experimenten ermutigt, und so lag es nahe, dass der unheimliche Kriminalroman dort eine neue Heimat fand. Als DIE GÖTTIN DES TODES (Band 104) 1955 in dieser Reihe erschien, war sie ein Vorreiter dessen, was man später als ›Gruselkrimi‹ bezeichnete, was zu Serien wie LARRY BRENT und anderen mehr führte, und was noch heute einen hohen Beliebtheitsgrad im deutschen Heftroman genießt, denn beispielsweise JOHN SINCLAIR basiert auf dem gleichen Vorbild.
Dass gerade C.V.Rock mit am Beginn dieser Entwicklung stand, wundert seine Kenner nicht. Der Krimiautor Rock stand ja auch Pate bei der ›Geburt‹ eines gewissen JERRY COTTON. So ist es beinahe selbstverständlich, dass im vorliegenden Roman die Krimihandlung überwiegt und das übernatürliche Element im Hintergrund bleibt und sogar in Zweifel gestellt wird. Rocks Nachfolger wie DAN SHOCKER waren da weniger subtil und kreuzten diese ursprüngliche Form des Gruselkrimis mit dem anglo-amerikanischen Horror-Roman.
Jedenfalls ist und bleibt nach wie vor diese im Silber-Kriminalroman entwickelte Sonderform eine typisch deutsche Erscheinung.
Hans Dieter Römer
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